BeeLine - weiterfahren lohnt sich
| Anke (encarsia) | Auch verfügbar in: English
Inhalt
Der Navigationskompass BeeLine im weiteren Test
Dies ist die Fortsetzung zu meinem einführenden Artikel zu BeeLine.
It's alive!
BeeLine lebt. Es gibt tolle Fortschritte bei der Entwicklung. Fast könnte man meinen, sie hätten meinen ersten Artikel dazu gelesen, denn die unter "Verbesserungspotential" aufgezählten Punkte wurden nahezu vollständig umgesetzt.
Ein weiterer positiver Punkt bei BeeLine ist die Kommunikation. Einer direkten Ansprache über Twitter wegen konkreter Probleme/Bugs folgte ein weiterer Austausch per Mail mit der Aussicht auf baldige Problembehebung. Am selben Tag.
Es mag seltsam klingen, aber es wirkt sich durchaus positiv auf die Einstellung gegenüber Firmen und Produkten aus, wenn man den Leuten den Eindruck verschafft, dass dahinter tatsächlich Menschen stecken...(ja, ich schaue dich an, Google).
Verbesserungen
Die vier großen Kritikpunkte aus meinem ersten Artikel sind:
fehlende Praktikabilität in der Handhabung von Wegpunkten
versehentliche Beendigung von Fahrten
undurchsichtige Belegung der Bedienelemente
Wunsch nach besserer Routenfunktionalität (Import)
Wegpunkte
Manuelles Blättern
Durch die Wegpunkte einer Route lässt sich nun mit den N/S-Tasten blättern. Ein Druck auf die obere Taste blättert weiter, die untere zurück. Gelangt man an den letzten Wegpunkt, wird nach Bestätigung der Frage "Finished?" die Fahrt beendet.
An welchem Wegpunkt man sich befindet, sieht man auch weiterhin nicht auf dem BeeLine, wohl aber in der App.
Automatische Wegpunkteführung
In den Einstellungen lässt sich unter "Automatic Waypoint" einstellen, dass beim Passieren eines Wegpunktes automatisch der nächste angewählt wird.
Der nächste Wegpunkt wird aktiviert, wenn man sich weniger als 100 Meter dem aktuellen Wegpunkt nähert. Bleibt man weiter weg oder entfernt sich wieder, fährt zum Beispiel weit um einen Wegpunkt herum, bleibt BeeLine immer auf diesen aktivierten Wegpunkt fixiert, auch wenn bereits andere Wegpunkte näher sind.
Bei automatischer Wegpunktführung kann man aber weiterhin manuell per Tasten durch die Wegpunkte scrollen.
Diese Funktion halte ich für ein absolutes Killerfeature, denn es präzisiert die Routenführung, bleibt aber dabei unaufdringlich.
Belegung der Bedienelemente
Wie bereits erwähnt, blättert man mit der oberen und unteren Taste durch die Wegpunkte. Ein längerer Druck auf die untere Taste schaltet die integrierte Beleuchtung an oder ab. Die Tasten rechts und links blättern jeweils durch folgende Anzeigen:
Kompass <-> Geschwindigkeit <-> Uhrzeit <-> Akkuladezustand (Phone und BeeLine) <-> Kompass
Es ist mir auch nicht mehr passiert, Fahrten unbeabsichtigt beendet zu haben. Dieses Problem (Punkt 2), ob nun Bedienfehler oder tatsächlich Bug, scheint sich also auch erledigt zu haben.
Routenimport (whoop, whoop)
Eine Route lässt sich nun nicht mehr nur direkt in der BeeLine-App erstellen, sondern auch als GPX-Datei importieren. Dabei wird der Track vereinfacht und (größere) Richtungsänderungen mit Wegpunkten markiert. Die Strecken zwischen den Wegpunkten sind immer in Luftlinie (beeline) dargestellt.
Anhand der Screenshots sieht man, dass das ziemlich gut funktioniert. So kann man für relevante Streckendetails (wichtige Richtungsänderungen an Kreuzungen, Brücken) Wegpunkte setzen, ohne komplett auf eine bestimmte Streckenführung fixiert zu sein oder auf der anderen Seite in Sackgassen zu landen.
Wünsch dir was
Ich möchte an dieser Stelle nicht in den Verdacht geraten, dass dies ein gekaufter Artikel sei, also habe ich natürlich auch wieder eine Rubrik für Kritik reserviert. Also dann:
Routen in umgekehrter Reihenfolge abfahren
Eine Option, die Richtung einer Route zu bestimmen, wäre praktisch.
Wegpunkte-Fortschritt
Es wäre cool, wenn wie in der App angezeigt würde, auf welchen Wegpunkt man sich gerade zubewegt. Ja, ich weiß, dass dies nichts über Entfernungen aussagt.
Fahrt pausieren
Eine Funktion zum Pausieren, aber nicht Beenden der Fahrt könnte sowohl bei größeren Touren (Fortsetzen an letztem Wegpunkt) als auch beim spontanen Stopp am Supermarkt (tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit) hilfreich.
Kalibrierung
Wir hassen es alle: das Hufeisensymbol auf dem BeeLine - Lenker rechts, Lenker links, Vorderrad hoch und das Ganze noch einmal. Mit dem Rennrad eine Kleinigkeit, mit Gepäck am Tourenrad eine Qual.
Ich habe dazu keinen wirklich konstruktiven Vorschlag. Vielleicht reichte es ja bereits aus, die Empfindlichkeitsschwelle zu erhöhen, denn häufig erscheint das Symbol auch während der Fahrt und verschwindet dann nach kurzer Zeit wieder. Ich ignoriere es inzwischen weitgehend.
Me vs. me
Ich fahre häufig die selben Routen.
Jeder mag Statistiken.
Ich hätte gern eine Übersicht, wie häufig ich Routen gefahren bin, wie weit und lange und schnell ich dabei unterwegs war.
Fazit
BeeLine hat sich sehr postitiv entwickelt und ich werde es wieder häufiger benutzen. Die Ausweitung der Funktionalität rund um Routen - erstellen, importieren, speichern, Wegpunkteführung - macht das Gerät inzwischen zu einem interessanten Tool und mehr als einem bloßem Spielzeug.
Da BeeLine aber auf die Verbindung mit einem Smartphone angewiesen ist, das Standortfunktion und Bluetooth bereitstellt, ist es kein Ersatz für ein Standalone-Navigationsgerät. Bei längeren Fahrten muss man auf jeden Fall den Akkuverbrauch berücksichtigen. Powerbanks existieren.
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