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Love Boat - The Real Story. Seetag

Tag 4. Ahoi!

Am Morgen treibt es mich raus und ich drehe vor dem Frühstück eine Runde an Deck. In der Anytime Bar gibt es Kaffee für Frühaufsteher. Ich grüße die herumstehenden Raucher im Vorbeigehen. Nach dem Frühstück okkupiere ich mit Buch und in Decken gehüllt eine Sofaecke draußen auf Deck 11. Es ist windig, wolkig, etwas schön, aber auch ein wenig kalt.

Die Gelbdecken demonstrieren für mehr Entspannung und besseres Wetter.

Das Wetter wird zunehmend schlechter und so verziehe ich mich am frühen Nachmittag und suche im Inneren nach einem ruhigen Plätzchen. Dies erweist sich als gar nicht so einfach, aber die AIDA Bar kristallisiert sich aus verschiedenen Gründen als ein Hauptaufenthaltsraum heraus. Ich bin so inaktiv, dass ich das Mittagessen ausfallen lasse. Es setzt leichte Gereiztheit bei mir ein. Am Nachmittag steht wieder Edutainment auf dem Plan und der Ausflug zum Nordkap wird gebucht.

Ein Tourist tut, was ein Tourist tun muss.

Mehr Wetter

Unser Schiff wird flankiert von zwei Tiefdruckgebieten. Das Hochdruckgebiet über heimatlichen Gefilden führt zu einem regen Luftmassenaustausch zwischen den dreien, als Bonus winkt das Tiefdruckgebiet über Island uns mit schäumenden Wellen über den Atlantik zu.

Kurz: Wir haben Sturm und Wellengang. Viel. Sehr viel.

Was wir auch haben: viel Platz beim Abendessen und an der Bar. Man tänzelt so durch das inzwischen vertraute, wankende Schiff. Das Abendunterhaltungsprogramm wurde wegen des Wetters auf den nächsten Tag verlegt, Deck 6 und 11 sind aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Wer nicht seekrank ist, verbringt seine Zeit mit Spiel, Spaß und Spannung in den Bars und träumt vom morgigen Landgang in Bodø.

Orga

Eine nicht so höfliche Möglichkeit, die Zeit auf einem wankenden Schiff zu verbringen, ist es, dem Personal beim Arbeiten zuzusehen.

Nach ein paar Tagen fällt auf: die arbeiten immer (12+ Stunden) und auch stets an den selben Positionen. Man spaziert morgens oben an Deck und der Typ, der die Poolbar öffnet, bringt dir 3 Stunden später einen Kaffee und abends ein Bier. Ich wette, der "Nice Indian Guy" legt danach noch eine Schicht im Crew-Nachtclub ein. Ist der Typ vielleicht ein Vampir...? Das gleiche in den Restaurants: die Typen, den du morgens begrüßt, begrüßt man am Abend wieder.

Und die bleiben so verdammt freundlich dabei! Ich hoffe, die bekommen alle am Monatsende einen angemessenen Batzen Kohle überwiesen, denn ansonsten kann ich so eine Reise nie wieder machen...

Das tägliche Personalkarusell in der sternförmigen AIDA Bar

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